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Welterbe


KMA + INTERBAU 1957. Architektur und Städtebau der Nachkriegsmoderne. Stimmen zum Welterbevorschlag

Bereits 2012 gab es Bemühungen, das Gebiet gemeinsam mit dem Hansaviertel als potenzielles UNESCO-Welterbe für die deutsche Tentativliste zu nominieren. Im ersten Anlauf gescheitert, wurde dieses Vorhaben unter dem Arbeitstitel „Doppeltes Berlin – Hansaviertel und Karl-Marx-Allee, I. und II. Bauabschnitt“ weiterverfolgt. Tentativliste steht für die nationale Vorschlagsliste. Am Ende entscheidet die UNESCO, wem der Titel Welterbe dann zugestanden wird.
In Berlin gibt es mit der Museumsinsel, den Preußischen Schlössern und Gärten und den sechs Siedlungen der Moderne (u.a. Hufeisensiedlung, Siemensstadt, Gartenstadt Falkenberg, Wohnstadt Carl Legien) bereits drei ausgewiesene Welterbestätten.
Als die Karl-Marx-Allee und das Hansaviertel geplant und gebaut wurden, war die autogerechte Stadt noch Vision und Begehren zugleich. Inzwischen ist klar, dass der Klimawandel und die damit einhergehenden Verwerfungen neue Visionen erfordert. Städte müssen heute anders geplant und gedacht werden.

Im Juli 2021 wurde dann vom Berliner Senat beschlossen, erneut das Gebiet der Karl-Marx-Allee gemeinsam mit dem Gebiet des Hansaviertels, im wieder aufgerufenen deutschen Tentativverfahren (Auswahlverfahren) für eine Nominierung vorzuschlagen. Initiativen und Anwohner in den Gebieten wurden in vielen Veranstaltungsformaten einbezogen und informiert. Der Nachbarschaftsrat KMA II e.V. war hierbei intensiv beteiligt.

Die vom Landesdenkmalamt erarbeiteten Unterlagen mit dem Titel „Karl-Marx-Allee und Interbau 1957. Architektur und Städtebau der Nachkriegsmoderne“ wurden im Oktober 2021 durch die Oberste Denkmalschutzbehörde/UNESCO-Welterbe an die Kulturministerkonferenz (KMK) übergeben.
32 Vorschläge wurden in Deutschland insgesamt zur Prüfung eingereicht. Ein Fachbeirat hat sie bewertet.
Mehr als zehn Jahre amtlicher Vorbereitung und die vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden von vielen Bürgerinnen und Bürgern waren umsonst, weder die Karl-Marx-Allee noch das Hansaviertel können Welterbe werden. Das entschied im Dezember 2023 die
Kultusministerkonferenz. Damit scheiterte Berlin bereits zum zweiten Mal mit dem Welterbe-Antrag für die baulichen Großtaten der geteilten Stadt an der deutschen Vorauswahl für die UNESCO-Liste.
Möglicherweise hätte die Ostberliner Karl-Marx-Allee allein eine Chance? Denn wo treffen die beiden Hauptspielarten sozialistischen Städtebaus so unmittelbar aufeinander wie hier?

Der Direktor des Landesdenkmalamtes Dr. C. Rauhut bedauert diese Entscheidung außerordentlich. Er sagte dazu: „Ich hoffe, dass wir für die Zukunft einen Weg finden, wie wir gemeinsam diesen bedeutsamen Gebieten der Berliner Baugeschichte zu einer würdigenden Anerkennung verhelfen können. Ich möchte mich in diesem Zusammenhang ganz herzlich bedanken bei den vielen engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz in den vergangenen Jahren einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung dieser Quartiere geleistet haben“.
Wir bleiben im Gespräch und werden sehen, welche Ideen das Landesdenkmalamt konkret hat.“


KMA + INTERBAU 1957 - Nominiert als UNESCO-Welterbe

Im Juli 2021 wurde vom Berliner Senat beschlossen, erneut das Gebiet der Karl-Marx-Allee gemeinsam mit dem Gebiet des Hansaviertels, im wieder aufgerufenen deutschen Tentativverfahren (Auswahlverfahren) für eine Nominierung vorzuschlagen.

Die vom Landesdenkmalamt erarbeiteten Unterlagen mit dem Titel „Karl-Marx-Allee und Interbau 1957. Architektur und Städtebau der Nachkriegsmoderne“ wurden im Oktober 2021 durch die Oberste Denkmalschutzbehörde/UNESCO-Welterbe an die Kulturministerkonferenz (KMK) übergeben.

Am Tentativverfahren 2021-2023 haben sich 16 Bundesländer beteiligt und 32 Vorschläge wurden eingereicht. Ein Fachbeirat wird diese Vorschläge auswerten. Die Vorschläge, die in die engere Auswahl kommen und welterbefähig sind, werden Ende 2023 feststehen.